Unsere Reise in den Norden

Schottland 2006

Ein Reisebericht mit Bildern

Es war schon ein recht schweres Stück Arbeit und kostete einige Überzeugungskraft meine Griechenlandbadeurlaubfamilie von einer Reise nach England und Schottland zu überzeugen, aber schlussendlich habe ich es mit dem Angebot von Delfinen für die Tochter und Fisch und Chips für den Sohn dennoch gepackt.


Das war also geschafft und los ging es am 29.7. abends Richtung Köln um dort noch einen Tag zu verbringen. In Köln angekommen wunderten wir uns schon etwas, dass eine riesen Fete am laufen war und ziemlich alle, die gehen konnten unterwegs waren. Was wir Erzbayern nicht wussten, es war Lichterfest und damit am Rheinufer die Hölle los. Entsprechend war der Stellplatz an der Schanze, hinter dem AXA Haus, gerammelt voll. Dennoch bekamen wir vom Platzwart einen Notstellplatz zugewiesen und konnten so das Feuerwerk noch genießen. Hier gleich noch ein dickes Lob an den Stellplatzwart.

 Nach einem Tag Köln und dem Besuch des Queen Musicals, das absolut empfehlenswert ist, ging es weiter nach Dünkirchen zur

 
Fähre. Es gibt nun eine (neue ?) Fähre nach England die Dunquerke- Dover fährt, www.norfolkline.de , die deutlich billiger ist als die anderen, wenn über Internet gebucht wird. Und mit der alle drei Reisegruppen gute Erfahrungen gemacht haben.

Die Überfahrt war nicht so rau wie erwartet aber dennoch an Deck relativ zugig. Dann endlich waren sie zu sehen, die weißen Felsen von Dover. Bis wir uns versehen hatten waren wir auch schon aus dem Hafen und aus Dover raus und fuhren Richtung London, der ersten Station unserer Rundreise in GB.

 Auf dem  Lidl  Parkplatz von Abbey Woods trafen wir gleich den ersten vermeintlichen Engländer der im besten Deutsch fragte: “ob man in England wirklich Urlaub machen kann?“ Es war ein Deutscher, der in London lebt und daher die Frage so stellen musste, die Antwort blieben wir ihm erstmal schuldig.

Abbey Wood Camping, London der Campingplatz ist außerordentlich schlecht zu finden, das liegt auch daran dass bis zum Schluss ein Campingplatzschild den Weg weist und bei der letzten Abzweigung ein grünes Schild des The Caravaning Clubs die Abzweigung markiert. GPS Lo 0.11892 La 51.48687, leider gibt’s keine wirkliche Alternative zum Abbey Woods Camping, der nicht billig ist aber auch für einen Trip nach London ideal liegt, da man mit der S- Bahn wunderbar reinfahren kann. Ansonsten gibt’s zu London nicht viel zu sagen, ist teuer, vor allem die Eintritte (im Wachsfigurenkabinett der Madame Tussaude gibt es eine Happy Hour !)CaravanclubICON

Big BEN

London Tipp: durch Zufall sind wir in die Londoner City Hall gekommen. Man kann darin die Architektur  bewundern und einiges über London erfahren. Das Beste aber ist, in der City Hall gibt’s eine wunderbare öffentliche Kantine in der man günstig Snacks, Tee und Mittagessen bekommt, außerdem gibt es noch Gratistoiletten.
City Hall London

 Um die teuren Eintritte in die meisten Abbey´s und Kathedralen zu vermeiden kann man sich zu den Andachten und Messen am Abend gesellen (Verhalten natürlich angepasst) z. T. gibt’s dabei auch hervorragende Kirchenchöre zu hören. Teilweise werden allerdings auch Touristen abgewiesen. 

Nach zwei Tagen London sind wir die Flucht nach vorne angetreten und haben schnurstracks, unserem Navi (wir nennen die Dame Susie) folgend, die Stadt verlassen und haben uns Cambridge angeschaut. Praktisch in England ist die Möglichkeit die Städte mit einem Park- and Ride System zu besuchen, da kosten die Erwachsenen 2 P und die Kinder sind frei, das ist meist billiger als die Innenstadtparkmöglichkeiten, die für Womos sowieso oft problematisch sind.

Als Übernachtungsplatz schlug der Womo Führer Sutton on the Sea vor. Das war leider ein Reinfall. Von den vier ausgewiesenen Plätzen haben wir nur drei entdeckt und davon war nur einer halbwegs brauchbar. Bei einem war das Verlassen des Womos wegen der Briese nicht möglich und der Dritte war eine Parkinsel direkt an der Straße. Für eine Nacht ging es.

cambridge

 
York CathedralNach Cambridge, das uns gut gefallen hat, war York an der Reihe. Und ich muss sagen, die Stadt (Altstadt) hat es uns allen angetan, sodass wir die geplante Besichtigungszeit deutlich überschritten haben und erst spät weiterkamen. Nach Ripon um den Platz am Ripon Marina zur Übernachtung zu nutzen. Leider war auch dieser nicht mehr als ein Schotterparkplatz am Fluss, dafür gab´s gegenüber einen astreinen Wiesencamping des Camping and Caravan Club, der mit 4.5.0 P auch noch sehr günstig war. Allerdings nur CCI- Mitgliedern offen steht (siehe Tipp Camping).Heinrich der XX
Nun wurde es aber Zeit die Grenze zu Schottland zu überschreiten was wir am nächsten Tag, nach einer ziemlichen Achterbahnfahrt auch taten. Der Übertritt wurde stilgerecht von einem Dudelsackpfeifer am Grenzstein begleitet.
Mittagskanone

Kurz darauf erreichten wir Edinburg, Mortonhall Caravan Club Site. Dieser Campingplatz ist nicht zu empfehlen, da in der Peak Season zu voll. Gut ist die Anbindung per Bus in die City. Wichtiger Hinweis: die Busfahrer können nicht mehr wechseln, das Fahrgeld ist abgezählt bereit zu halten oder man zahlt drauf. Na und in Edinburg besuchten wir natürlich die Burg (Heritage Pass) und das Festival Fringe, das im August dort das Straßenbild und das Nachleben dominiert.

EdinburghEdinburg Rundblick

Als wir wieder zurück wollten kam über eine Stunde kein passender Bus, als wir dann in den ersten Bus unserer Linie einsteigen wollten, verwehrte uns der Fahrer den Zugang, er hatte nur noch zwei Sitzplätze frei, und wir waren Vier, Pech. noch mal warten, Stehplätze gibt es scheinbar in Schottischen Bussen nicht.

KirchenfensterFringe

Am nächsten Tag nutzten wir den Pass gleich weiter aus und besuchten Blackness Castle und den Lithingow Palace. Beides sehr sehenswerte Bauwerke. Hier hatten wir noch den Elan und freuten uns über die Ruinen, später nahm die Begeisterung für Bauwerke, bei denen Gras als Fußboden fungiert, deutlich ab. Bei der Besichtigung des Stirling Castles machten wir zum zweiten Mal mit der Regeleinhaltungssturheit mancher Engländer Bekanntschaft.

stirling castlestirling castle

Der Parkwächter schickte uns wieder fort da kein Platz mehr für WOMOS vorhanden war. Der Parkplatz war zwar leer aber eben die Womo- Stellplätze (6 Stck.) voll. Schade, so wurden wir keine 4 P los und suchten uns einen günstigen Platz in der Stadt

Zum Nächtigen fuhren wir zum nahe gelegenen  Wallace Monument, auf dessen Parkplatz es sich nach Dienstschluss (6.00 pm) gut nächtigen lässt. Wir erklommen den Hügel und nicht das Monument, von dem man auch einen super Blick in die Landschaft um Stirling genießen kann. Neben dem im WOMO Buch beschriebenen Übernachtungsplatz am Monumentparkplatz haben wir noch eine kleinen Parkplatz (2-3 Mobile ) auf der Richtung Stirling nach der nächsten Ortschaft gefunden. Liegt ruhiger und ist unter Duldung der Polizei.Wallace Monument
Dune CastleDa sich um Stirling die Castles gerade so stapeln war der nächste Tag auch wieder mit drei Besichtigungen gefüllt. Darunter ein absolutes Muss für Monty Phyton Fans, Dune Castle, hier wurden u.a. der Ritter der Kokosnuss gedreht. Vor den Besuch unbedingt noch mal den Film anschauen, das treibt dem echten Liebhaber die Tränen in die Augen.
7017606976AnglerInchverhory Abbey

Reizvoll ist auch die Inchverhory Abbey auf einer Insel in dem einzigen See Schottlands. Macht Spaß mit dem Boot da rüber zu fahren. Und damit haben wir den Passtag wieder voll genutzt und uns einen geruhsamen Abend am Loch Venachar, verdient. An diesem Loch finden sich an die drei gute Übernachtungsplätze auf der linken Seite des Lochs (die mit der Straße). Sehr ruhig und romantisch gelegen, 2-3 Womos mit Mülleimern und einer Menge Mitches, welche den Abend nicht ganz so geruhsam gestalteten als wir dachten.

KillinAm nächsten Tag gings, leider bei Regen weiter nach Killin, einen ziemlich touristisch angehauchten Ort der aber an einem sehr schönen Fluss liegt. Der örtliche Campingplatz hält sich auch strikt an die Vorgabe zwischen jedem Gefährt einen Abstand von 5m einzuhalten, wodurch wir keinen Platz bekamen.
killinkillin
Machte auch nichts, so fuhren wir wie geplant weiter zu einem richtigen Naturereignis, dem Glen Orchi zwischen Argyll und Bute entlang, wie könnte es anders sein,dem River Orchi. Leider für große Brummer nicht so geeignet da ziemlich eng und kurvig. Leider auch mit nur wenigen Möglichkeiten zum Anhalten und fotografieren.Glenn Orchi
7017606976Glenn OrchiGlenn Orchi

Die nächste Station ist Oban, wir waren leider nicht dort, hörten aber vielfach dass es absolut zauberhaft sein soll . Na ja überall muss man nicht hin.

Castle StalkerGanz wichtig für alle Monty Python Fans ist auf dem Weg von Oban nach Fort William befindet sich das sagenumwobene Castle von AAAAaarghh (im richtigen Leben Stalker Castle) ein Besuch ist hier nicht möglich aber ein Foto von einem Cafe aus an der A828 durchaus ein Muss.

Unser nächster Stopp war der Parkplatz am Ben Nevis Skizentrum nahe Fort William. Auch hier war Regen und vor allem Nebel unsere ständigen Begleiter, der Ben hüllte sich ganztags in einen weißen Schleier.

 

monumentGlenn Finnian
Von Fort William nach Mallaig geht der berühmte Harry Potter Zug (The Jacobite), da wir sowieso zur Fähre nach Sky wollten und außerdem wieder mal zu spät aufgestanden sind, fuhren wir die Strecke mir dem Womo. Sie ist landschaftlich recht schön und beim Monument von Glenfinnan sieht man das Viadukt über das der Zug im Potter- Film immer fährt. Beeindruckend ist auch der Blick über das LochViadukt Harry Potter
 
Harry Potter TrainHP Train Tür
HP Train unter DampfMit dem Zug kann man sicherlich auch fahren. wir haben es aber vorgezogen uns das Ding am Bahnhof Malliag von Au?en anzusehen.

Mallaig ist ein nettes, wenn auch kleines Fischerdörflein in dem man Fish an Chips essen und auf die Fähre warten kann. Viel besser zum Warten ist ein paar Meilen vor Mallaig links auf die B8008 am River Morar eine kleiner Sandstrand mit Meeranschluß. Hier gibt es auch einen Parkplatz auf dem zwar Camping verboten ist, sich aber scheinbar niemand drum kümmert und Toiletten sind auch da.Malalig
Ile of Sky Aird of Sleat Dann rauf auf die kleine und relativ kurze Fähre ( 45 min für 36 P). Auf der Ile of Sky, gleich nach dem Fährhafen Armadale sind wir, einem Tipp eines französischen Womo Fahrers folgend, links nach Aird of Sleat weggefahren. Hier folgt eine ziemlich enge Straße die in einem Wende- / Parkplatz endet.GPS Lo -5.97546 La 57.03488. Übernachtung möglich wenn auch nicht besondern romantisch. Wer keine Angst vor Kühen und Bullen hat, sollte unbedingt die, Wanderung zu der Sleat Sandbucht (2,5) m machen. Dort sind manchmal Delfine und man kann Baden, wer beides nicht mag findet wahrscheinlich in der  atemberaubende Landschaft einen Grund hier hinzufahren.
 
dunveagandanveagan

 

Unser nächstes Ziel lautete Dunveagan, da wieder einmal Ver- und entsorgung angesagt waren gingen wir auf den örtlichen Campingplatz der ausgenommen schön liegt und dazu nicht mal teuer ist. In Dunveagen gibt es 2 Pups 3 Restaurants und 1Cafe, That´it.

dunveagan

Wer nun dem WOMO Führer folgt und die Straße weiterfährt kommt zu einem Korallenstrand, von einem relativ engen Parkplatz (mich hat immer gewundert wie viele Leute am Ende der Welt zu finden sind) geht man ca. 45 Min. bis zu dem Strand der von Weitem wie ein Sandstrand aussieht es aber doch nicht ist.

 Bei der Rückfahrt von Dunveagan aufs Festland sind wir noch schnell am
Kyilerhea Otter Haven, kurz vor Kyle of Lochalsh, rechts weggefahren. Der Weg ist eine echte  Herausforderung für Mensch und Maschine, eng und steil aber am Ziel ist ein sehr schöner Aussichtspunkt für die Robbenbeobachtung, `No Overnight Parking` also zurück. Wer den Weg mit den WOMO geschafft hat, kann mit Fug und Recht behaupten, dass er sein Fahrzeug und seinen Magen im Griff hat

Der nun übliche Weg aufs Festland (wo doch ganz England eine Insel ist) führt über

Kyle of Lochalsh: Die imposante Brücke kostet nichts mehr, damit stellt sich die Frage ob die 36 LP für die Fähre von Mallaigh nach Sky noch gerechtfertigt sind.

 Durch die Otterbeobachterei waren wir spät dran und haben uns auf die Suche nach eine Schlafplätzchen gemacht, wobei so ein richtig Schönes erst bei Achnasheen , dem im Buch beschriebenen Waldparkplatz zu finden war, Ruhig ohne alles
GPS Lo -5.27253 La 57.49093.

 Frisch ausgeruht ging zum Inerveere Garden (20 LP) Kinderermäßigung gab es angeblich noch nie, trotzdem schön und sehenswert, was da doch so alles wächst und gedeiht trotz der nordischen Lage. Vor allem Mitches gehören hier auch zu den Attraktionen. Die im Garten beschäftigten Gärtner hatte einen Art Ganzkörperpullover mit einer seidentrumpfartigen Konsistenz an, ich dachte immer die Mitches zerfressen nur Touris.

DistelFrucht

Unsere vermeintlich letzte Hohennordenstation sollte Ullapool werden, dort wieder auf den einzigen örtliche Campingplatz der super mitten in der Ortschaft liegt und nicht teuer ist. Nachbarn aus Glasgow (zwei Herren mittleren Alters) verbrachten hier mehrere Wochen, diese allerdings zur Hälfte im Pup. Da wir mit den Kindern nicht ins Pup konnten zogen wir nach zwei Nächten weiter, auch etwas um den nächtlichen Chanties de beiden zu entgehen.
Ullapool HafenUllapool

Außerdem hatten wir einen Termin, wir trafen uns mit zwei bekannten Münchener Womos in Urquhart Castle beim Loch Ness. Jetzt wissen wir auch warum es Nessie gibt. Ohne diese Attraktion würde da wohl kein Mensch freiwillig hinfahren. Sowohl das Loch als auch das Castle gehören zu dem Unspektakulärsten die wir (alle 11 Reisende) gesehen habenUrquhart Castle
Fort GeorgeViel interessanter ist da schon Fort George ( Inverness). Ein noch intaktes Fort und auch noch in Betrieb (nennt man das so bei der Armee ?). Nach einem Besuch in Fort George haben wir nach dem Sehenswürdikeitsparkplatz ( No Overnight…) die erste Schotterabzweigung rechts rein zum Meer genommen und uns dort in der Wagenburg (3 Mobile) aufgestellt. Und das in Sichtweite der Wachtürme. War eine sehr ruhige und angenehme Nacht. Nur am Morgen waren wir schon geneigt mit den Soldaten beim Frühsport mitzulaufen, haben dann aber doch lieber gefrühstückt.
 
 Jetzt wurde es Zeit dass ich mein Versprechen bzgl. der Delfine einlösen musste, durch die Trennung von unseren Bekannten war auch ein etwas schwieriger Stimmungspunkt erreicht der nur durch eine Attraktion zu lösen war. Die fanden wir dann auch am Connoy Point direkt gegenüber von Fort George beim dortigen Leuchtturm kommen u.U. bis zu 20 Delfine vorbei, wir haben sie nicht gezählt sondern alle fotografiert und gefilmt
Delfinedelfine

Was noch fehlte, na die Highlandgames natürlich. Der irgendwo eingesammelte Veranstaltungskalender wies die örtlich und zeitlich nächsten Spiele in Helmsdale aus, und da wir noch zwei Tage Zeit hatten haben wir noch einen Abstecher nach

Wick, gemacht. Die Fahrt nach Wick ist sehr beeindruckend an einer herrlichen Küstenlandschaft entlang die es uns hohen Womos leider verwehrt ans Meer zu kommen da die Eisenbahn mit ihren Miniunterführungen eine Durchfahrt meist unmöglich macht.

River WickDer im Womobuch  beschriebene Campingplatz in Wick ist derzeit leider nicht mehr befahrbar(Höhe 2,10m), da die Erlaubnis zur Durchfahrt des Stadtparks zurückgenommen wurde (Schikane des Stadtmagistrats). Der neue Besitzer ist aber gerne bereit seine Duschen und Ver- und Entsorgung zur Verfügung zu stellen. Alternative: Somerfield Parkplatz im Zentrum (etwas laut da die Dorfjugend die angrenzende Straße als Rennstrecke benutzt) oder im Gewerbegebiet am Ortsanfang. Wick selbst ist ein gutes Beispiel das es hier oben sehr schön aber auch sehr einsam ist. Gegen den Ortskern sind die frischen Farben der Lidl Filiale im Gewerbegebiet eine richtige Augenweide.
 
Die Highlandgames nahen und das heißt auf nach Helmsdale; ein kleiner, sehr schöner Ort, mit einem ganz tollen Museum und einem ebenso schönen Stellplatz am Hafen gegenüber der Touristeninfo für ca. 5-6 Mobile ohne alles. Ein Besuch in der Touristeninfo lohnt auch bei der bloßen Durchfahrt, einen verschrobeneren Landen habe ich kaum im ganzen Königreich gefundenHighlandgames

 Die Games genossen wir dann bei dem einzigen Dauerregentag der Reise. Irgendwie wirkte sich der Regen offensichtlich auch auf die Organisation der Spiele aus, es war ein furchtbares Durcheinander und die Beteiligung der Einheimischen  war äußerst maßvoll(zwei Kinder nahmen am Radrennen teil, 50% Chance). Als schlussendlich ein Athlet bei Tossing the Tobber den Pfahl zerbrach waren die Games aus und man zog sich ins Beertent zurück.

Auch wir zogen uns zurück und folgten unserer Nase nach Dufftown (Whiskeytrail), da die Campingplätze hier etwas teuer sind haben wir den Parkplatz an der Kirche (am Ende des Ortes rechts hoch) genommen, sehr ruhig ca. 2 Womos, ohne alles. . GPS  Lo -3.12828 La 51.48687.

Durch den zentralen Park- und Schlafplatz waren wir am nächsten Tag auch sehr früh bei der Glenfinnian Distillery um die kostenlose Führung diesmal in einer betriebsbereiten Destille zu machen. Zuvor hatten wir und die Theorie in einer Museums Distillery angesehen

Nachdem wir einen Whiskey gegen 10:00 Uhr eingenommen hatten musste noch was handfestes her um den Alkohol zu kompensieren. Also sind wir zu Baxters Suppenimperium gefahren haben uns den alten und den neuen Landen angesehen und sind in die Vorführung mit Verköstigung gegangen. Ist ein netter Gag wenn man Zeit hat und in der Nähe ist.

Gelnnfiddich Distillery
Distillery MuseumDas war auch gut so den  wir hatten die Idee dieses mal eine Deutsche Führung zu nehmen da diese hier angeboten wurde und wir bisher mit den schottisch/ englischen Führungen immer Verstehensprobleme hatten. Dir Sache mit der deutschen Führung ist aber wirklich nicht zu empfehlen, wir haben fast nichts verstanden, obwohl wir des Deutschen durchaus mächtig sind, ähnlich ging es einer anderen Familie, die mit uns nichts verstanden.
 

Der Route des WOMO Führers folgend sind wie dann schnurstracks nach Faserbourgh gefahren um dort ein paar ‚Tage zu relaxen, aber weit gefehlt, die Gegend dort hat uns überhaupt nicht gefallen und zum Relaxen haben die beiden  Campingplätze in

Faserbourgh; Roshearty, nicht eingeladen. Die  Caravansites in Roshearty und Faserbourg sind recht rustikal und nur über einen Anruf zu aktivieren. Wir haben dann in Roshearty den Weg am Hafen nach links verfolgt und am Flughafentower den Parkplatz mit dem gigantischen Ausblick genommen( Tipp eines Anwohners ( 2-3 Womos Mülleimer Tische und Bänke ) sehr ruhig da der Tower außer Betrieb ist.

Somit sind wir am nächsten Tag nach eine wenig Angeln gleich weiter über Banchory nach Balmoral Castle zur Queen gefahren. Dort hat uns ein netter Engländer seinen Parkschein geschenkt und so haben wir 1,60 LP gespart um zwei Bobby´s zu sehen. Ansonsten sieht man in Balmoral nämlich nichts, wenn die Queen Urlaub macht, kann man sich im August schenken.

Glen Dee

 

Sagenhaft ist die weitere Fahrt durch den Glenn Dee nach Pitlorchy, hier hält man sicherlich ein paar mal zum schauen und Fotografieren an. Pitlorchy selbst ist mir etwas zu touristisch, aber in der Nähe befindet sich einer der schönsten Übernachtungsplätze ganz Schottlands, der Queens View Parkplatz mit einem Mega Blick auf das Loch Tummel (eben Queen´s View)

Loch TummelGlen Dee

Queens View

Am nächsten Tag wurden wir durch den Rasenmäher des Gärtners geweckt und fuhren weiter nach Kinnross zum Loch Leven (Castle). Mit dem Boot geht’s da rüber zu der Ruine, von der man einen  sehr schönen Blick über das Loch hat. Übernachten kann man am Parkplatz bei Findarie. Der Parkplatz geht gerade noch, es wird aber dort gebaut und die Toiletten sind

Loch LevenLoch Leven

Langsam waren wir der Landschaft etwas überdrüssig und da wir schon die Halbzeit der Reise weit überschritten hatten, zielten wir nun auf das Verlassen von Schottland hin. Zuerst wollten wir ein wenig relaxen (das wollten wir eigentlich immer!?) und dachten Dumfries (Wirk- und Trinkstätte von Robert Bruce) sollte dafür herhalten. Nach der Besichtigung von Caverleigh Castle  suchten wir einen ruhigen und malerischen Campingplatz bei Sandyland. Da gerade an diesem Wochenende die sog. Bankferien waren, suchten noch eine geringe Anzahl Engländer desgleichen. Dennoch hatten wir beim zweiten Platz Glück und konnten zwei Nächte am Stück an einem Ort bleiben.

 
Nachdem wir nun ausreichend gerastet hatten ließen wir Schottland endgültig hinter uns und wollten im Lake Distrikt noch ein paar Tage in der Sonne liegen. „Der Lake Distrikt ist sogar um Winter überlaufen“ meinte der letzte schottische Fährmann der uns noch schnell zu Thurs Castle rüber ruderte. Der hatte überhaupt die besten Sprüche auf Lager, so z.B: „ An einem normalen schottischen Morgen kann man bis zu vier Jahreszeiten erleben, wo gibt’s das sonst?“

Da wir beim Rückweg schon zwei Jahreszeiten erleben durften, beeilten wir uns nun zum Lake Distrikt zu kommen, nicht wissend das uns dort die halbe Einwohnerschaft der Insel erwartete. Hier gab es nicht mal die Gelegenheit stehen zu bleiben und ein Mittagessen einzunehmen. Wir wurden durchgeschoben bis wir bei Lancaster wieder raus waren.  Den Distrikt kann man vergessen, zu teuer, die Lakes sieht man nur von Weitem und „crowded“ ist wohl de korrekte englische Ausdruck. 

Da wir inzwischen nicht nur Schottland verlassen, sondern auch den WOMO Führer wieder gewechselt hatten, suchten wir unseren Nachtstellplatz aus dem  England Führer.

Der Stellplatz bei Lancaster/ Cockersand Abbey am Meer ist lt. Beschreibung nicht einfach zu finden insbesondere da die Zufahrt als One Way Road , No Turning Space gekennzeichnet ist, umso herber war die Enttäuschung dass der Platz selbst aufgelöst ist, nachts abgesperrt wird und ein ´No Overnight Parking` Schild dort thront. Als Alternative haben wir uns kurzfristig auf einer Farm eingemietet, das war recht lustig und mit einer Menge Viehzeug auch recht urig.

 Also weiter zur vorletzten Station des gesamten Englandausflugs. Auf nach

SalisburyStonehenge
Salisbury Cathedral

Stonehenge, der Parkplatz kostet 2 LP den Eintritt  und den kann man sich getrost sparen für die 14 LP kommt man an die Sehenswürdigkeit gerade mal 3 Meter näher ran als die Nurparker. Durchgehen ist nicht mehr wegen Einsturzgefahr somit kann man den sog. und berühmten blauen Stein auch nicht anfassen um die etwas höhere Temperatur festzustellen.

Als Übernachtungsplatz hat sich dann noch Salisbury angeboten. Sehr schön ist die Stadt und die Kathedrale ist die Höchste in England. Der Nächtigungsparkplatz im Stadtpark liegt gegenüber des College kostet 1.60 LP die Nacht ist sehr ruhig, videoüberwacht und nahe zu einigen Einkaufsmärkten und Billigtanken.


Von nun an wollten alle nur noch ans Meer und ins Wasser. Ersteres schafften wir durch die Fahrt nach Pensvey hinter Brighton, das man mal gesehen haben muss mit seinem morbiden Charme.

In Pensvey gibt es einen Campingplatz (The Caravan Club), der ist direkt am Meer und nicht besonders billig (25 P für CCI Mitglieder) aber eben zentral, sauber ruhig  und 100 m zum eiskalten Wasser. Egal es musste sein am letzten Tag noch ins Wasser und das für ca. 10 Minuten, wir hatten ja keine Neoprenanzüge wie die Briten.

 Was noch bleibt war die Fahrt nach Dover, einmal Fisch und Chips und eine stürmische Nacht bei den weißen Klippen in St. Marie at the Cliffs , trotz No Overnight Parking (haben das Schild nicht gesehen) und eine reibungslose Abfertigung und Überfahrt nach Frankreich, ein Besuch am Atomium in Brüssel und eine Menge Bilder, Filme und Whiskey der langsam schwindet wie die Erinnerung.

 

Technische Daten:

Gesamte Strecke 6500 Km davon ca. 4000 links

Durchschnittsverbrauch 12 l/100Km

Dauer 32 Tage

Fähren 144€

Eintritte 80 LP

 

Für 2 Erwachsene  2 Kids

Ducato 2.8 idTd mit RoTEC 590 K

 

Allgemeines Tipps und Hinweise

 

Stellplätze in England Schottland

Obwohl ich weiß, dass sich die England und Schottland Führer am schlechtesten von allen verkaufen (liegt wahrscheinlich am schlechten Wetter) muss man sagen: Schottland und England ist zur Zeit echt IN, aus unserem Bekanntenkreis waren immerhin 3 Familien zur gleichen Zeit in GB. Also GB ist schon recht trendy.

Wir fahren stur nach Medion Navigator und fuhren damit, bis auf wenige Ausnahmen immer gut. Wo es möglich war haben wir die GPS Daten gesammelt und geben sie auch wieder, das erleichtert  hoffentlich den GPS´ lern das Finden der Plätze.

 
Generell ist eine Angabe von Stellplätzen in Schottland wie in England fast überflüssig, da man als Foreigner ziemlich überall stehen kann. Wir haben gerade mal die Schilder „No Overnight Parking“ respektiert. Einmal, auf einem Parkplatz bei Stirling (Nähe Wallace Monument) wurden wir sogar von der Police besichtigt, sie wendeten aber ohne Kommentar, nachdem sie die Nummernschilder gesehen haben. Bei Nachfragen in der Bevölkerung hatten wir immer positive Erfahrungen, oft sogar Tipps für Stellplätze bekommen.

Leider ist es in England wohl so dass ein Vielzahl von Stellplätzen inzwischen mit „ No Overnight Parking oder so obskuren Schildern wie „No Overnight Sleeping“ ausgestattet sind. Vielleicht war da ein zu starker Andrang?

Hier noch ein paar allgemeine Tipps für die Reise in den angelsächsischen Norden:

 
Camping die Mitgliedschaft im The Caravan Club ist teuer und daher nicht besonders sinnvoll, da die Clubs sehr dünn gestreut und teuer sind, nicht zu verschweigen dass sie sehr gepflegt sind.

Sinnvoll demgegenüber ist die Mitgliedschaft im CCI (ADAC 3 Jahre 15 €) der von vielen Sites des Camping and Caravaning Club akzeptiert, oft sogar gefordert wird, jedenfalls meist eine erheblich Reduzierung der Gebühren bringt.

 

Einkaufen, bekannt ist dass alles in GB etwas teurer ist als bei uns, dennoch gibt es eine Reihe Möglichkeiten ordentlich zu sparen.

 
TESCO, LiDL und ALDI, Morrisson

Genau in der Reihenfolge haben versucht einzukaufen, die TESCO Märkte waren mit Abstand die günstigsten (große Geschäfte sogar mit Tankstelle) und das bei guter Qualität und echt englischen Produkten (wir haben sogar die kleinen roten Frühstückwürstchen probiert).

 
Sehenswürdigkeiten
, da in England und Schottland der Besuch von Sehenswürdigkeit extrem teuer ist haben wir einen der angebotenen Eintrittspässen genommen. Diesen Nur für Schottland und weil wir das Eidinbourgh Castle zur Pflicht gemacht haben den Historic Scottland Explorer Pass.

Explorerpass

Dieser erschien uns wegen der Auswahlmöglichkeit von 10 Tage aus 30 Tagen auch recht sinnvoll um nicht hetzen zu müssen. Hat auch soweit gepasst bis auf den Punkt das wir am Schluss keine Ruine mehr sehen konnten. Freude hatten dazu noch einen kleinen National Trust Pass (3 Tage) genommen und waren damit auch recht zufrieden(Die Castle´s waren etwas weniger ruinös)

 
WOMO Führer.

Insgesamt muss ich gestehen waren wir mit dem Englandführer nicht so zufrieden als mit den bisherigen Womo Führern (Griechenland, Peloponnes, Portugal, Nordspanien, Ostösterreich, Schottland). Die Beschreibungen waren nicht so präzise und sicherlich subjektive Einschätzung der Stellplatzschönheit konnten wir nicht immer teilen. Ganz im Gegenteil zum Schottlandführer der uns einige wertvolle Tipps und Touren verraten hat und auch die meisten Stellplätze dem entsprachen was dort beschrieben stand.